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11. Juni 2021

#WhyWeDoIt - Stephan

#WhyWeDoIt - Stephan ist zuständig für das weltweite Business Development von Umwelttechnologien der Business Line Active Oxygens bei Evonik. In seinem Interview erzählt er, was ihn an seiner Arbeit begeistert und wie er sich mit Evonik für nachhaltigeres Handeln einsetzt.

Jeder Mensch hat eine Leidenschaft – was begeistert dich privat und beruflich?

Ich glaube, richtig begeistern können mich nur Themen, in denen ich etwas bewegen und positiv verändern kann. Im Privaten setzte ich mich daher auch gerne für Minderheiten ein, wie 2015 mit der Betreuung von Geflüchteten, und beruflich zunehmend für nachhaltige Lösungen für die Umwelt. Deshalb habe ich mich in meiner jetzigen Rolle recht rasch auf Anwendungen konzentriert, in denen beispielsweise die Wasseraufbereitung oder die Wiederverwendung von Prozesswasserströmen eine zentrale Rolle spielen. 

Gemeinsam mit Partnerunternehmen aus dem Anlagenbau lassen sich heute hochmoderne Lösungen konzipieren, die unter Verwendung von Wasserstoffperoxid effiziente, oxidative Behandlungsmethoden ermöglichen. Diese werden auch für geringe, aber hochtoxische Volumenströme in der Vorbehandlung eigensetzt, um giftige oder persistente organische Stoffe sicher zu entfernen und nicht der biologischen Aufbereitung zuzuführen. Eine Reduktion des ‚Wasserfußabdruckes‘ und die Vermeidung von negativen Umwelteinflüssen sind dabei ein spannendes Wirkungsfeld. Es zählen hierbei nicht nur industrielle Aspekte, sondern auch gesellschaftliche Interessen – denn der umsichtige Umgang mit Wasser als lebenswichtige Ressource geht uns alle an!

Welche Bedeutung hat das Thema Nachhaltigkeit in deinem Beruf?

Als Geschäftsentwickler sehe in dem Thema Nachhaltigkeit vor allem den Ansporn, Dinge besser zu denken und das Leben von uns allen besser zu machen. Dafür brauche ich die Unterstützung meiner Kolleginnen und Kollegen. Insbesondere neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – zum Beispiel die Generation Y und Z - bringen wertvolle Perspektiven mit und helfen uns das Thema Nachhaltigkeit kontinuierlich weiterzuentwickeln.

Umweltschonende und effiziente Technologien können einen wertvollen Beitrag leisten. Auch der Einsatz von Wasserstoffperoxid oder Peressigsäure unterstützt dies, da sie keinerlei schädliche Zersetzungsprodukte hinterlassen, aber einen wichtigen Beitrag in der Desinfektion, Detoxifizierung oder Oxygenierung von aquatischen Gewässern leisten und so zu weniger Umweltbelastung führen. Somit entstehen neue Märkte und Anwendungsgebiete, deren Dynamik in einer Verbesserung von Ökobilanzen oder veränderten Umweltauflagen zu finden ist.         

Evonik unterstützt die 17 Ziele der Vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung. Welchen Einfluss hat dessen Umsetzung auf deine Arbeit? 

Insbesondere das Sustainable Development Goal (SDG) 6 passt hier sehr gut – sauberes Wasser und Sanitätsversorgung. Bis heute haben viele Menschen in unterschiedlichen Weltregionen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, außerdem wird ein großer Teil des Abwassers völlig unbehandelt in die Umwelt abgegeben. Die damit in Verbindung stehenden Probleme für Menschen, Tiere und Umwelt sind seit Jahren bekannt. Oft stellen wirtschaftliche Interessen oder Armut eine Hürde dar und es fehlen Kontrollen oder aktive Aufklärung insbesondere in Schwellenländern. 

Gerne möchte ich auch den SDG 14 – Leben unter Wasser erwähnen. Die negativen Umwelteffekte stetig wachsender Aquakulturen können insbesondere durch eine verbesserte Farmpraxis reduziert werden. Zusätzlich gibt es einen starken Trend zum Bau von land-basierten Kreislaufanlagen, die frei von Umwelteinflüssen die Versorgung mit lokal erzeugtem Fisch ermöglichen. Bis 2030 wird beispielsweise erwartet, dass 1/3 der Lachszucht in sogenannten ‚Recirculating Aquaculture System‘ (RAS-Anlagen) erfolgt– ca. 1.000.000 Tonnen Fisch pro Jahr. Auch diesen Trend verfolgen wir mit Wasserstoffperoxid-Ansätzen zur optimalen Wasserbehandlung der Becken.   

Seit Anfang des Jahres ist Evonik Mitglied des German Water Partnership (GWP) Netzwerks. Was möchte Evonik durch diese Mitgliedschaft bewirken?

Das GWP-Netzwerk ermöglicht einen gezielten Austausch verschiedener deutscher Unternehmen, die im Wassersektor tätig sind. Dies umfasst sowohl Mittelstandsunternehmen, aber auch globale Marktführer wie Xylem, Lanxess, etc. sowie Partner aus der Wissenschaft, beispielweise das Fraunhofer Institut IGB, Stuttgart. Partner haben die Gelegenheit sich bei verschiedenen Regionalforen auszutauschen, gemeinsame Projekte zu identifizieren oder eine Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen zu starten. Ebenso besteht die Möglichkeit, an gemeinsamen Kongressen und Konferenzen teilzunehmen, oder durch die Teilnahme an einem Gemeinschaftsstand der GWP auf der Umweltleitmesse IFAT 2022 in München eine Messepräsenz zu erhalten. Für unser Geschäftsgebiet bietet das GWP-Netzwerk eine gute Gelegenheit unsere Position in der Wasserwirtschaft zu stärken, mit Anbietern im Anlagenbau/Engineering gemeinsame Technologie-Partnerschaften zu evaluieren und an verschieden Initiativen oder Showcase-Studien teilzunehmen. Dank verschiedener deutscher Partnerministerien der GWP besteht auch eine relevante politische Unterstützung der Netzwerkaktivitäten, insbesondere bei der internationalen Repräsentation. 

Was ist deine Vision für Wassermanagementlösungen von Evonik?

Ich sehe das Wassermanagement der Zukunft als eine große Herausforderung für Industrie, Kommunen, Politik und Gesellschaft. Nur ganzheitlich lassen sich diese Anforderungen lösen. Hierbei spielen auch intelligente Technik, smarte Netzwerke und digitale Lösungen eine wesentliche Rolle. Evonik kann in diesem Zusammenhang mit nachhaltigen Produkteigenschaften aber auch mit gezielten digitalen Lösungskonzepten ein wertvoller Netzwerk-Partner sein. Mit Kooperationspartnern, international verfügbaren Experten-Ressourcen und hauseigenen Technologieentwicklungen können wir dabei einen wesentlichen Wertbeitrag leisten. Der richtige Umgang mit der Source Wasser hilft, Wasserknappheit und -verschmutzung zu vermeiden, gesetzliche Bestimmungen einzuhalten, alternde Infrastruktur mit Leckagen zu ersetzen und die durch den Klimawandel entstehenden Herausforderungen gemeinsam zu meistern. Für mich als Teil des Evonik-Teams von Umweltexperten eine spannende Aufgabe, leistungsstarke innovative Lösungen zu finden, um auch zukünftige globale Wasserprobleme zu lösen.

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