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15. April 2025

Students@Evonik

Anh bei Evonik: PET-Recycling durch chemische Verfahren

Im Praktikum in Hanau entwickelt Anh als Chemie-Masterstudentin Technologien für das Recycling von PET und profitiert von wertvollen Erfahrungen im Team.

Anh im Praktikum bei Evonik: PET-Recycling durch chemische Verfahren
Anh im Praktikum bei Evonik: PET-Recycling durch chemische Verfahren
Anh im Praktikum bei Evonik: PET-Recycling durch chemische Verfahren
Anh im Praktikum bei Evonik: PET-Recycling durch chemische Verfahren

Hi,

ich bin Anh und studiere Chemie im Master an der RWTH Aachen Universität. Derzeit absolviere ich ein sechsmonatiges Praktikum in Hanau im Bereich Verfahrenstechnik in der Abteilung Polymertechnologien, wo ich zu einem spannenden Projekt zum chemischen Recycling von PET forsche.

Als Chemikerin kam ich schon früh mit den großen Namen der deutschen Chemieindustrie in Kontakt. Mein erster intensiver Kontakt zu Evonik entstand allerdings erst über mein FEMTEC-Stipendium, das mir eine Exkursion in den Chemiepark Marl ermöglicht hat. Ich fand es damals spannend, dass Evonik so viele unterschiedliche Arten von Chemie betreibt und dass ein bisschen Evonik in vielen Alltagsgegenständen zu finden ist. Daher entschloss ich mich, mich für ein Praktikum in der Forschung und Entwicklung im chemischen Recycling – ein Herzensthema aus meinem vorherigen Werkstudentenjob – zu bewerben und fand mich im Industriepark Wolfgang in Hanau wieder.

Direkt nach meinem Start begann ich mit meiner Arbeit im Projekt zum chemischen Recycling von PET in der Abteilung Katalysatoren. Derzeit kann nur ein Bruchteil der PET-haltigen Produkte, nämlich diejenigen, die strukturell nicht sehr „komplex“ sind, mechanisch recycelt werden, wie man das beispielsweise von klassischen PET-Flaschen kennt. Komplexere PET-haltige Produkte wie Folien, Trays oder Mehrschichtmaterialien werden meist gar nicht recycelt, sondern verbrannt oder in Mülldeponien eingelagert. Evonik arbeitet daran, Technologien zu entwickeln, die diese komplexen PET-Abfallströme in ihre Kernbestandteile zersetzen, um sie wieder zur Synthese von neuem PET zu nutzen. Ihr könnt euch aber sicherlich vorstellen, dass dies aufgrund verschiedener Faktoren sehr kompliziert ist, nicht zuletzt durch die zahlreichen Verunreinigungen in den PET-Abfallströmen. Von organischen Rückständen über Fremdkunststoffe bis hin zu Farbstoffen ist alles dabei, in variierender Konzentration und Art.

Mir wurde ein Teilprojekt anvertraut, in dem ich einen Prozess zur Entfernung dieser Verunreinigungen entwickeln sollte, der für verschiedene PET-Abfallströme zuverlässig funktioniert. Ich durfte die gesamte Bandbreite der Forschung, von der Literaturrecherche über die Versuchsplanung bis hin zur Durchführung und Auswertung, selbst übernehmen. Das war anfangs etwas einschüchternd, da es mein erstes eigenverantwortliches Projekt war. Allerdings konnte ich schnell in die Aufgaben hineinwachsen und hatte viel Freude daran, insbesondere aufgrund des positiven Miteinanders im Team. Besonders bereichernd war, dass ich meine eigenen Ideen einbringen und direkt umsetzen konnte, wodurch ich das Teilprojekt wirklich als mein Eigenes empfinden konnte. Trotz des großen Freiraums hatte ich nie das Gefühl, allein gelassen zu werden. Alle im Team, insbesondere mein Betreuer, standen mir stets mit Rat und Tat zur Seite, wenn ich mal nicht weiterwusste. Durch die Forschung im Projekt habe ich vor allem wertvolle Forschungserfahrung sammeln können. Ich habe gelernt, was ich in der Forschung bereits gut kann und wo ich mich noch verbessern kann, sowie wie industrielle Forschung und Prozessentwicklung funktioniert. Vor allem die Diskussionsrunden bei der Präsentation meiner Ergebnisse mit meinen Kollegen und Kolleginnen waren sehr wertvoll, da ich wichtige Denkweisen gelernt habe, die mich in Forschungsprojekten über das Projekt hinausbegleiten werden.

Was mir bei meinem Praktikum besonders in Erinnerung bleiben wird, ist zweifelsfrei das ganze „Drumherum“. Die Gespräche zwischen Tür und Angel, gemeinsame Mittagessen und Führungen durch den Standort haben meinen Arbeitsalltag enorm bereichert. Insbesondere die Gespräche mit Kollegen und Kolleginnen in verschiedenen Positionen und Karrierestufen über ihre Werdegänge waren spannend und haben mir gezeigt, wie vielfältig die Möglichkeiten nach einem Chemiestudium sind und wo eventuell für mich Wunschberufe liegen könnten.

Mein Fazit: Das Praktikum hat sich wirklich gelohnt. Ich habe viel gelernt, hatte Spaß, und die Erfahrungen haben mir geholfen, fachlich und vor allem persönlich weiterzukommen. Ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen Einblick in meine Praktikumszeit geben.

Viele Grüße

Anh

 

Im Students@Evonik-Blog berichten Student:innen, die bei Evonik arbeiten, über ihre Erfahrungen aus dem Arbeitsleben als Praktikant:innen bei Evonik.