students@evonik
Anne in Taiwan #2
Als Chemikerin hatte Anne die Möglichkeit, während ihres Praktikums im New Business Development bei Evonik Taiwan neue Einblicke zu gewinnen. In unserem students@Evonik-Blog berichtet sie über ihre Erlebnisse und Erfahrungen.
Von taiwanesischen Köstlichkeiten und Reisen durch das Land
Liebe Taiwan-und Auslandspraktikumsinteressierte,
meinen letzten Blogeintrag habe ich damit beendet, über das taiwanesische Essen zu schwärmen. Lasst uns dort erneut ansetzen und gemeinsam über einen für Taiwan typischen Nachtmarkt schlendern. Wir beginnen mit meinem allerersten Nachtmarktbesuch, nachdem ich erst einen Tag in Taiwan war. Hierfür solltet ihr wissen, welch große Bevölkerungsdichte Taipei als Hauptstadt von Taiwan hat und auch, dass es sich um einen Sonntagabend handelte. So lief ich dicht gedrängt zwischen vielen Einheimischen und Touristen von Stand zu Stand, wo sich mir das leckerste Essen offenbarte: frisch gekochte Muscheln, Austernsuppe, paniertes Hühnchen, Oktopus mit Käse, Fruchtsäfte, frisch Frittiertes, frisch Gegrilltes, Sushi, Dumplings, Suppen, Reisgerichte, Tofu-Pudding. Ich war ehrlich gesagt überfordert von so viel Gequetsche, wie soll man da noch an einer Schlange stehen bleiben und etwas bestellen? In meinen Augen damals unmöglich. Schnell weg. Okay, überspringen wir die Eingewöhnungszeit und gehen wir später nochmal auf einen Nachtmarkt, vielleicht diesmal nicht an einem viel besuchten Sonntagabend: Die Devise ist es, zu zeigen, was man haben möchte, und dass man sich genau dort anstellt, wo die Schlange am längsten ist! Ja, das lieben die Taiwaner und es lohnte sich in meinen Augen bisher immer, wenn ich es ihnen gleichtat! Schneller Blickkontakt mit dem Verkäufer und mit entschlossenem Blick zeigen was man möchte, dann läuft das. Und den Rucksack sollte man besser zuhause lassen. Mehr Tipps habe ich nicht, denn nun heißt es einfach nur genießen und alles Mögliche für wenig Geld essen. Zum Beispiel stinky tofu. Stinky was? - Das ist fermentierter Tofu, der ein wenig nach Verwesung stinkt, aber so viel besser schmeckt, als er riecht, besonders mit ganz viel Koriander, Knoblauch und Chilisoße. Es werden mir nicht alle zustimmen, ich weiß. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Probiert es aus und überzeugt euch selbst. Aber ehrlich, es gibt zwei Lager – entweder man hasst ihn oder man liebt ihn. Ich drücke euch die Gaumen... äh Daumen, dass ihr es mir gleichtut und euch im letzten Lager einreihen könnt.
Ich schweife ab. Während meiner Zeit bei Evonik Taiwan Ltd. habe ich natürlich nicht nur gegessen, obwohl ich euch gestehen will, dass es in meinen Augen einer der besten Wege ist, um die Kultur eines Landes kennenzulernen und mit den Einheimischen ins Gespräch zu kommen. Es waren auch die vielfältigen Landschaften und die Menschen, die meinen Aufenthalt so besonders machten. Mit ein paar Urlaubstagen im Gepäck konnte ich Taiwan ausgiebig bereisen. Da das Land flächenmäßig ziemlich klein ist und über sehr gute Zug- und Busverbindungen verfügt, war es aber auch an den Wochenenden möglich, durch Kurztrips einen Einblick zu bekommen: Der Großteil der Menschen lebt in Taipei im Norden Taiwans und an der Westküste, die durch aufregende Städte, wie zum Beispiel die wunderschöne alte Hauptstadt Tainan, und Industrie geprägt ist. Der Norden ist etwas rauer, mit bizarren Küstenfelsformationen, alten Goldgräber-Ruinen und der quirligen Hafenstadt Keelung. Der Süden hingegen bietet weißgoldene Sandstrände und einen Nationalpark, in dem ich das erste Mal in meinem Leben freilebende Affen beobachten konnte. Und im Zentrum der Insel? Dort ragen zum Teil 3000-4000 Meter hohe Berge empor, weshalb es gar nicht so einfach bzw. nahezu unmöglich ist, „schnell“ vom Westen in den Osten zu fahren. Die beliebteste Reiseregion ist die Ostküste Taiwans, wo sich durch das Aufeinandertreffen zweier tektonischer Platten Berge auftürmen und in den Pazifik stürzen. In den Dörfern der Ostküste hat man das unheimliche Glück, die wertvolle Kultur der verschiedensten Stämme der Ureinwohner kennenzulernen und (sub-)tropische Landwirtschaft zu erleben: Wer kann schon von sich sagen, dass er mit dem Fahrrad durch Reisfelder, Ananas- und Papayaplantagen gefahren ist und gleichzeitig den Blick auf den Pazifik und die Berge genießen konnte?
Neben dem Praktikum selbst sind diese Erlebnisse der Grund, weswegen ich mehr als froh darum bin, mich für ein Auslandspraktikum bei Evonik entschieden zu haben. In meinem nächsten Blog erfahrt ihr deswegen mehr darüber, wie es zu dem Auslandspraktikum kam und was es dabei zu beachten gilt.
Bis bald,
Eure Anne
Im students@Evonik-Blog berichten Studierende, die bei Evonik arbeiten, über ihre Erfahrungen aus dem Arbeitsleben als Praktikant:innen bei Evonik.