Andreas
Der VP Technology Leader and Technical Centre in Marl erzählt von der Faszination innovativer Entwicklungen bei Evonik und davon, wie wertvoll Feedback ist – im Beruf und Privatleben.
Hallo Andreas! Du bist VP Technology Leader and Technical Centre. Was machst Du konkret?
Ich bin ein Abteilungsleiter im Bereich Forschung, Entwicklung und Innovation. In dieser Funktion unterstütze ich mein Team: Ich gebe einen Rahmen vor und kümmere mich um die Prozesse, damit alle möglichst gut arbeiten können. Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen sich auf Forschungsaufgaben und die Entwicklung von Innovationen konzentrieren können. Dafür stehe ich ihnen zur Seite, halte ihnen den Rücken frei, unterstütze sie wo immer ich kann. Die Technology Leader sind für nachhaltige Projektpipelines in ihren jeweiligen Marktsegmenten verantwortlich. Mit ihnen tragen wir zu den Wachstumszielen von Evonik bei. Wenn es um die technischen Zentren geht, treibe ich unsere internationale Präsenz voran, indem ich die Projektpipelines in den Zentren weiter diversifiziere und unsere globale Ausrichtung erweitere. Ein wesentlicher Teil meiner Aufgabe ist auch, dafür zu sorgen, dass wir dort die richtigen Schwerpunkte setzen. Dabei ist es auch wichtig, dass die globale Kommunikation und Zusammenarbeit gut funktioniert und weiter intensiviert wird.
Was ist das Besondere an F&E bei Evonik?
Wir sind auf allen Stufen der Wertschöpfungskette aktiv: Vom Monomer zum Polymer, bis hin zur Endanwendung. Mal ein Beispiel: Bei Kraftstoffleitungen von Autos betrachten wir nicht nur das Ausgangsmaterial, das Granulat, sondern auch das gesamte System der Kraftstoffleitung.
Damit sind wir ganz nah am Endkunden. Dazu stehen wir in direktem Kontakt mit Branchen wie der Automobil-Industrie. Wenn man so wie wir bei Evonik die Chance hat, authentische Einblicke in Anwendungsfelder zu erhalten, ist das ein echter Wettbewerbsvorteil. Und einfach großartig für alle, die sich für Technik und Technologie begeistern.
Ein weiteres Beispiel: Ich kann meinen Kindern beim Zähneputzen erzählen, welcher Ingenieur und welche Kollegin an dem Material ihrer Zahnbürsten gearbeitet hat. Ein wirklich schöner Nebeneffekt meiner Tätigkeit.
Was reizt Dich an der Entwicklung von Innovationen?
Das kann ich gerne erläutern am Beispiel unseres Hauptproduktes Polyamid 12. Es wurde bereits in den 1960er Jahren von Evonik entwickelt, ist also nicht gerade eine Neuheit. Aber spannend ist, wie unser Team damit heute noch Innovationen entwickeln kann.
Vor kurzem bekamen wir aus der Automobilbranche einige neue Anforderungen gestellt, die unser Material erfüllen musste. Wir sollten in sehr kurzer Zeit eine Lösung liefern. Das Team konnte auf Basis von PA12 eine Weltneuheit realisieren.
60 Jahre später können wir also aus einem bekannten Polymer gänzlich neue Lösungen produzieren, die unseren Kunden in ihren Märkten weiterhelfen. Sowas begeistert mich.
Was gefällt Dir an Deiner Arbeit am besten?
Meine Motivation ist es, Dinge so effizient wie möglich zu machen. Ich bin ein leidenschaftlicher Sportler. Seit ich mit 16 zum ersten Mal ein Fitnessstudio betreten habe, habe ich viel über das Training gelernt. Wie ich Fortschritte machen, Ergebnisse messen und reflektieren und mein Training immer wieder justieren kann. Auf diese Weise kann ich mich weiterentwickeln, auch wenn sich manche Lebensumstände geändert haben und ich ja auch älter geworden bin.
Und was im Sport gelingt, funktioniert auch im Beruf. Anfangs in meiner Karriere war ich ziemlich emotional, aber hin und wieder auch mit einer negativen Körpersprache. Ein Vorgesetzter gab mir damals ein sehr ehrliches Feedback, was mein Verhalten bei ihm ausgelöst habe. Da mir mein Verhalten nicht bewußt war, hat mich das beeindruckt und zu einer Veränderung bei mir geführt. Emotional bin ich heute immer noch. Aber auf eine positivere Art und Weise. Ich glaube, dass meine Karriere nicht so gut verlaufen wäre, wenn ich dieses Feedback nicht schon früh erhalten hätte. Rückmeldungen annehmen und ernst nehmen, sich auch selbst immer wieder hinterfragen und sein Verhalten reflektieren: Das ist sehr wichtig im Berufsleben. Seine Fähigkeiten, seine Denkweise und seine Arbeitsabläufe immer wieder zu justieren, so wie beim Sport – das lohnt sich.
Weise Worte! Was sollten Menschen, die in Deinem Bereich arbeiten möchten, darüber hinaus mitbringen?
Sie sollten natürlich technikbegeistert sein. Sie müssen ihr Produktportfolios steuern und damit erfolgreich sein. Wichtig ist aber vor allem die Fähigkeit, Kolleginnen und Kollegen für gemeinsame Ziele zu motivieren und sie auf dem Weg dahin zu unterstützen.
Man muss immer offen für Neues sein. Es gibt so viele Strömungen auf dem Markt, dass man auch mal vom vorgegebenen Weg abweichen muss, um neue Impulse aufzunehmen.
Aus meiner Erfahrung ist Evonik im Vergleich zu anderen Anbietern sehr innovativ. Wir bieten großartige Möglichkeiten und ein breites Spektrum an Aufgaben. So kann man bei uns seine Stärken einbringen, sich fachlich und persönlich weiterentwickeln und einen eigenen Karriereweg gehen.
In unserer Serie “The Guest Editor” nehmen uns Kolleginnen und Kollegen eine Woche lang mit in ihre Arbeitswelt, geben Einblicke in ihre Themen und teilen Erfahrungen, die sie auf ihrem Karrierepfad machen.