Björn – Foresight Manager bei Evonik in Marl
Björn analysiert als Head of Foresight mögliche Zukünfte. In seiner Story erzählt er, wie wichtig Denken auf Vorrat ist und wie wir die Zukunft gemeinsam positiv gestalten können.
Ist es sinnvoller in die Vergangenheit oder in die Zukunft zu blicken?
Wir sollten immer beides betrachten. Zwar lässt sich die Vergangenheit nicht eins zu eins auf die Zukunft übertragen, aber wir können viel aus vergangenen Erfolgen sowie Fehlern lernen, damit wir heute und morgen bessere Entscheidungen treffen. Dennoch sollte der Fokus auf der Zukunft liegen, da wir alle in ihr Leben werden. Die Vergangenheit ist passé.
Um diese möglichen Zukünfte schon heute zu verstehen, analysieren wir daher beim Foresight Management z.B. die sogenannte „Zukunftsschatten“. Wenn ein Staat oder ein Unternehmen beispielsweise viel Geld in eine Technologie investiert, dann wirft diese Wette auf die Zukunft einen Schatten auf mögliche Zukünfte. Wir untersuchen daraufhin, wie und welche dieser Schatten die Zukunft prägen werden. So stellen wir uns beispielsweise die Frage: Wie sieht eine Zukunft aus, in der diese oder jene Technologie erfolgreich ist? Welche weiteren Entwicklungen kann diese Technologie in Zukunft anstoßen? Aber auch: Wie sehe ein Zukunft aus, in der die Technologie scheitert?
Was macht ein Foresight Manager bei Evonik?
Foresight ermöglicht uns, Herausforderungen und Opportunitäten frühzeitig und oftmals eher als die Mitbewerber zu identifizieren. Dies ist für den mittel- bis langfristigen Erfolg des Unternehmens sehr wichtig. Die Welt wird volatiler und Unternehmen, die immer nur auf den Status Quo setzen, sind weniger erfolgreich. Wir müssen auf Vorrat denken und wissen, was uns erwartet, um uns als Unternehmen anpassen zu können.
Daher sind wir ein Teil von RD&I und arbeiten v. a. im Bereich der Innovation Foresight. Wir stellen uns die Frage, welche Innovation die Welt von morgen benötigt und welche dieser Innovationsbedürfnisse wir mit unserem Know-how adressieren können.
Daneben arbeiten wir aber auch mit anderen Konzernfunktionen zusammen. So identifizieren wir beispielsweise derzeit gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen von Future of Work wichtige Trends und Themen für die Arbeitswelt von morgen. So zeigt sich, dass die Generationen die gerade die Arbeitswelt betreten, einen verstärkten Wert auf eine Sinnhaftigkeit für sich und künftige Generationen legen. Aus meiner Sicht eine richtige und zukunftsweisende Entscheidung!
Was ist deine Einschätzung zum Einfluss von Künstlicher Intelligenz?
Künstliche Intelligenz ist für mich einer der wesentlichen Gamechanger, der viele Ebenen unseres Alltags beeinflussen wird. Sie wird sich als Teil unserer digitalen Lebenswelt in unserer Gesellschaft etablieren und uns helfen, die Welt besser zu verstehen. Wir werden KI mit Hilfe von viele Anwendungen nutzen, ohne dass es uns bewusst ist, wie zum Beispiel über Suchanfragen im Internet. Die Welt der Zukunft ist auch eine Welt der KI.
Kann mein Handeln die Zukunft beeinflussen?
Definitiv. Wir müssen begreifen, dass wir mit jeder Alltagsentscheidung von heute die Zukunft von morgen verändern können. Die Zukunft ist Summe unserer gemeinsamen Handlungen in der Gegenwart. Wenn du einen Zustand in der Gegenwart nicht magst, solltest du also überlegen, was du verändern kannst – denn wir alle schreiben die Zukunft und können diese somit gemeinsam positiv gestalten.