Eugenia: eine Story über Transformation und Erfolg
Eugenia, ursprünglich aus Nigeria, erzählt wie sie ihre Angst vor Veränderungen überwand und ihre Leidenschaft für die Verfahrenstechnik entdeckte
Was hat dein Interesse für Chemieingenieurwesen geweckt - und wie hat sich diese Entscheidung auf deinen Karrierepfad bei Evonik ausgewirkt?
Meine Liebe zur Mathematik und numerischen Logik! Ich habe im Frühjahr 2019 an der University of Louisiana-Lafayette (ULL) Premed- Biologie studiert – eigentlich um Ärztin zu werden. In der High School konnte ich immer gut mit Zahlen umgehen, dachte mir aber nie viel dabei, da mein Berufsziel für mich ja schon feststand. Einen Monat nach Beginn meines ersten Jahres stellte ich jedoch fest, dass mich der Fokus auf Texte über biologische Prozesse und Laborarbeit und die wenigen Berechnungen nicht befriedigten. Mir wurde klar, dass ich damit die nächsten vier Jahre nicht glücklich sein würde.
Eine Veränderung musste her, also begann ich, nach praktikablen Hauptfächern zu suchen, in die ich wechseln konnte. Das Chemieingenieurwesen stach sehr schnell hervor. Ich war von der Vielfalt der Möglichkeiten angezogen, die mit diesem Abschluss verbunden waren: sei es in den Bereichen Medizin, Spezialchemie, Öl und Gas usw. Schließlich hat mich der Schwerpunkt der mathematischen Logik und der Naturwissenschaften in der Disziplin Chemieingenieurwesen überzeugt und mich bestätigt, in diese Berufsrichtung weiterzugehen. Nachdem ich das Hauptfach gewechselt hatte, wuchs meine Liebe zu diesem Studienfach und der anfängliche Fokus auf den Arztberuf verschwand. Wenn ich jetzt zurückblicke, bereue ich es überhaupt nicht.
Ich war mir nicht sicher, welche Veränderung erforderlich war, um meinen Karriereweg von der Medizin zum Ingenieurwesen zu ändern. Und ehrlich gesagt hatte ich Angst vor dieser Veränderung. Aber ich wusste, dass ich sie überwinden musste - die Angst vor dem Unbekannten und die Angst, meine Familie zu Hause in Nigeria zu enttäuschen. Ich besiegte diese Angst, und das veränderte mich als Individuum grundlegend. Ich wurde mutig, neue Möglichkeiten oder Herausforderungen auszuprobieren, die sich mir boten. Diese neu gewonnene Denkweise hat mir in meinem akademischen und persönlichen Leben gute Dienste geleistet und mich schließlich zu Evonik geführt.
Was hat dich speziell am Engineer Talent & Acquisition Development Programm gereizt? (ETAD)
ETAD ist ein Entwicklungsprogramm mit rotierenden Stationen für die Teilnehmer. Die Stärke liegt in der Vielfalt der Erfahrungen und Projekte, die darin angeboten werden. Ich bin ein begeisterter Verfechter davon, verschiedene Dinge auszuprobieren und zu sehen, was funktioniert und was nicht. ETAD erwies sich für mich als wertvolle Ressource, um verschiedene Ingenieursrollen auszuprobieren. Gleichzeitig konnte das Wissen zu erwerben, das ich für meine Rolle brauchte.
Eines der größten Programmhighlights für mich ist es, von gleichaltrigen Ingenieuren umgeben zu sein. Denn wir machen eine gemeinsame Reise, wir wachsen in unseren Beruf und unterstützen uns. Ich kann mit Menschen in meinem Alter sowohl im Job als auch außerhalb abhängen, ohne dabei mein soziales Leben zu opfern. Rückblickend habe ich während meiner Zeit im ETAD-Programm Projekte aus den Bereichen Verfahrenstechnik, Projekttechnik, Prozesssicherheit, Digitalisierung, Prozessstudien usw. erhalten. Diese Berufserfahrungen haben mir den Weg aufgezeigt zu einem Job, der mir Spaß macht und - weil ich meine möglichen Rollen kenne - die zu meinen Zielen für die Zukunft passen.
Was ist dein Rat an junge Fachkräften im Ingenieurwesen? Wie können sie ihre Fähigkeiten erfolgreich in einer dynamischen Branche entwickeln?
Scheut Euch nie, Neugier zu zeigen und Fragen zu stellen! Als angehende Ingenieurin gab und gibt es viele Dinge, die ich nicht weiß. Im Laufe der Jahre bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass die Antwort im Zweifelsfall immer "NEIN" ist, wenn man nicht fragt. Es ist nichts Falsches daran, nicht viel zu wissen, denn wir stehen erst am Anfang unserer Karriere und brauchen Erfahrung, um unser fachliches Know-how aufzubauen. Bei Evonik sind unsere erfahreneren Ingenieure sehr gerne bereit, den neueren, weniger erfahrenen Ingenieuren mit Begeisterung alles zu erklären.
Diese Erfahrung habe ich mit vielen Kollegen in mehreren Projekten gemacht. Ich bin immer der Ingenieur, der neu in Projekte eingeteilt wird und sich an Projektteammitglieder, Anlagenpersonal, Bediener usw. wendet, um weitere Informationen zu sammeln, die mir helfen, das Beste aus dem Team herauszuholen. Dieser Ansatz hat mich nie im Stich gelassen, weder beruflich noch anderweitig. In unserer sich ständig weiterentwickelnden Branche sind die Fähigkeit und Neugier zu lernen daher ein großer Faktor, um über die aktuellen Anforderungen der Industrie auf dem Laufenden zu bleiben – das hilft, in der eigenen Karriere voranzukommen!
Worauf bist du am meisten stolz, wenn du an deine berufliche Erfahrung bei Evonik denkst?
Im Sommer 2023 wurde mir eine Rolle als leitende Prozessingenieurin bei einem umfangreichen CapEx-Projekt zugewiesen. Das war eine große Verantwortung und meine erste Führungsrolle in meiner Ingenieurskarriere. Mein Chef und viele andere glaubten, dass ich für die Rolle geeignet sei. Ich fühlte mich jedoch noch nicht erfahren genug, war aber entschlossen, mein Bestes für die Projekte zu geben.
Als Prozessleiterin im Projektteam musste ich mit anderen, technisch erfahreneren Leitern interagieren und die erforderlichen Ergebnisse liefern. Drei Monate nach Abschluss der ersten Phase dieses Projekts haben sich der Projektmanager und der Rest des Projektteams persönlich an mich gewandt, um mir zu sagen, dass ich bei dem Projekt großartige Arbeit geleistet habe! Hinter mir lagen drei Monate zermürbender harter Arbeit und Lernens.
Das Lob und die Wertschätzung von Menschen zu hören, die ich zutiefst respektiere, war so befreiend! Es ist jetzt über ein Jahr her, dass ich diese erste Lead-Rolle übernommen habe, und seitdem habe ich andere Projekte geleitet. Ich erinnere mich jedoch noch an meine berufliche Entwicklung in diesem Sommer bis heute. Die Worte der Ermutigung und Anerkennung meiner Arbeit von meinem Team erwärmen mir noch immer das Herz. Die Anerkennung meiner Führungsrolle ist nach wie vor ein Meilenstein in meiner Karriere. Ich glaube, es werden noch viele weitere kommen!
Jobtitel Prozessingenieurin
Standort Mobile, Alabama
Division/Funktion Technology & Infrastructure
Bei Evonik seit 2023
Ausbildung Bachelor Verfahrenstechnik