Das Sind Wir
16. Dezember 2021

Kristina

Kristina, Senior Expert Corporate Controlling bei Evonik, erzählt in ihrer Story über die vielfältigen Tätigkeiten im Bereich Controlling und warum der „typische“ Controller nicht das ist, was er in einigen Köpfen zu sein scheint.

Sind wir mal ehrlich, Controlling hat nicht gerade den Ruf, sexy zu sein. Als Studentin habe ich mit dem Begriff verstaubt, langweilig oder unkreativ verbunden. Mein Bild einer Controllerin oder eines Controllers glich dem eines Einzelgängers, der zum Lachen in den Keller geht. Dessen Arbeitsalltag von Montag bis Freitag immer dem gleichen Rhythmus folgt und der lieber still und allein in seinem Kämmerchen Zahlen von links nach rechts schiebt, als mit anderen zu diskutieren. Also weder der Traum meiner schlaflosen Nächte noch mein Traumjob.   

Und doch finde ich mich nun nach fast elf Jahren Berufslaufbahn erneut im Controlling wieder. Was ist passiert? Bin ich zu einer Version dieses Klischees geworden? Ein Blick in den Spiegel legt zumindest die Vermutung nahe, dass dies nicht der Fall ist – aber was ist dann passiert? 

Als ich mich 2010 bei Evonik als Finance Trainee bewarb, tat ich dies vor allem, weil das Programm durch die verschiedenen Stationen Abwechslung und ständig neue Herausforderungen versprach sowie die Möglichkeit, ein paar Monate im Ausland zu verbringen. Zwar war ich dem Controlling-Teil gegenüber ein wenig skeptisch, aber der Gesamteindruck des Programms passte. Schon im Assessment Center wurde mir klar: Mein skizzierter Stereotyp ließ sich gar nicht so einfach in meinen Gegenübern wiederfinden. Zu unterschiedlich und kommunikativ waren die Kolleginnen und Kollegen, die mir hier gegenüberstanden. Ein Eindruck, der sich in den nächsten Wochen und Monaten bestärken sollte. Ich fand einen Mix aus Kolleginnen und Kollegen mit langjähriger Controlling-Erfahrung, Quereinsteigern mit z. B. Chemie- oder Ingenieurshintergrund und Neulingen vor, die sich durch ihre unterschiedlichen Charaktere ergänzten und in der Lage waren, die Dinge aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Diesen einen Typ Controller schien es nicht zu geben.  

Gleiches galt für die Aufgaben. Selbstverständlich stehen Zahlen, Daten und Fakten im Vordergrund und die finden sich oft in Exceldateien oder Systemen wieder. Doch die Fragestellungen ändern sich kontinuierlich. Die Interpretation dieser Daten sowie die Ableitung von Handlungsempfehlungen für komplexe Sachverhalte können auch nicht im stillen Kämmerlein erfolgen, sondern nur im Sparring mit den Kolleginnen und Kollegen, innerhalb und außerhalb des Controllings. Neben meinen Analysefähigkeiten wurden also auch meine Kommunikationsfähigkeiten gefordert und gefördert. Und ich konnte drei der Dinge tun, die ich am liebsten mache: mit Menschen zusammenarbeiten, mich stetig neuen Herausforderungen stellen und Probleme lösen.  

Aus diesen Gründen finde ich mich nun nach sechs Jahren im operativen Geschäft im strategischen Konzerncontrolling wieder. In meiner Rolle als Partnerin einer Chemiedivision unterstütze ich diese in operativen Fragestellungen wie Investitionsentscheidungen und Portfoliomanagement. Gleichzeitig verfolge ich die Umsetzung der Konzerninteressen auf Divisionsebene und leiste damit einen entscheidenden Wertbeitrag zur Unternehmenssteuerung.  

Meine Reise bei Evonik ist noch lange nicht zu Ende und nach Stationen in unterschiedlichen Funktionen und Ländern bin ich gespannt, wohin sie mich als nächstes führt. Ich weiß jedoch, dass ich durch die im Controlling gesammelten Erfahrungen bestens für den weiteren Reiseverlauf gerüstet bin.