Das Sind Wir
5. November 2021

Margot

Margot, Anlagentechnikerin am Standort Antwerpen erzählt in ihrer Story über ihre vielfältigen Tätigkeiten als Verfahrenstechnikerin und welche Herausforderungen sich für sie in dieser von Männern dominierten Branche ergaben. 

Margot, wie hat deine Geschichte bei Evonik angefangen?

In meinem letzten Schuljahr arbeitete ich an einem Bericht über Chromatographie, in dessen Rahmen ich auch ein dreiwöchiges Praktikum absolvierte. Da ein Freund von mir bereits mehrere Jahre bei Evonik gearbeitet hatte, fragte ich ihn, ob in dem Hauptlabor von Evonik auch Praktikumsstellen angeboten werden. Und so kam ich erstmals zu Evonik! Ich hatte dort eine großartige Zeit, aber ich merkte schnell, dass es nicht mein größter Traum war, in einem Labor zu arbeiten. Es waren vielmehr die Prozesse, die mich faszinierten. Direkt nach meinem Abschluss fand ich zwar keine passende Stelle, allerdings ist mir Evonik nie ganz aus dem Kopf gegangen. Vor fast vier Jahren gab es dann ein Stellenangebot bei Evonik Antwerpen. Ich habe mich direkt dort beworben und wurde angenommen!

Erzählst du uns ein wenig über deinen aktuellen Job?

Aktuell arbeite ich an der OXENO-Anlage als Verfahrenstechnikerin sowohl direkt in der Anlage als auch im Kontrollraum, wo die Prozesse gesteuert und überwacht werden. Ich begann damals in der Anlage, wo ich lernte diese einzurichten und zu steuern. Wenn zum Beispiel etwas mit den Pumpen oder Filtern nicht stimmt, mussten wir schnell eine Lösung finden. Vor einem Jahr habe ich mehr über die Arbeit im Kontrollraum gelernt. Hierzu gehört, die Prozesse zu beobachten und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. Die Mitarbeitenden dort geben den Kolleginnen und Kollegen in der Anlage Anweisungen, um die Aufgaben richtig auszuführen. Die Kolleginnen und Kollegen in den Anlagen sind wiederum die Augen und Ohren der Mitarbeitenden im Kontrollraum. Es ist daher notwendig, beide Aufgaben zu kennen und regelmäßig zwischen beiden Bereichen zu wechseln.

Welche Eigenschaften sind für deine Position besonders wichtig?

Die wichtigste Fähigkeit für eine Verfahrenstechnikerin ist auf jeden Fall ein gutes Gespür für Sicherheit. Es ist wichtig, vor der Arbeit immer die LMRA (Last Minute Risk Analysis) zu verwenden. Außerdem sollte jederzeit damit gerechnet werden, dass sich etwas Unerwartetes ereignet. Die Zweitwichtigste Kompetenz ist Teamarbeit. Diejenigen in der Anlage und diejenigen im Kontrollraum sind auf einender angewiesen. Man muss sich also ständig fragen, was passiert, wenn …?

Als einzige Frau in einem Team von sechzig Personen, was war die größte Veränderung oder Herausforderung für dich?

Bereits in der Schule war der Großteil meiner Klasse männlich und ich engagiere mich in meiner Freizeit bei der freiwilligen Feuerwehr. So habe ich schon früh gelernt, mich durzusetzen. Natürlich wundern sich immer wieder einige Männer: "Was macht das kleine Mädchen hier?“. Aber sobald sie sehen, wie ich arbeite, beweise ich ihnen das Gegenteil. Ich denke, dass sich die Kluft zwischen der "Welt der Männer" und der "Welt der Frauen" immer weiter schließt. Dennoch haben es Frauen in meinen Augen immer noch schwerer als Männer, in diesem Tätigkeitsbereich Karriere zu machen. Als Frauen werden wir immer besser vorbereitet sein und härter arbeiten müssen, um uns in einer Männerdomäne zu beweisen. Mein Ratschlag ist, nicht mit dem Status-Quo zufrieden zu sein, sondern sich immer weiterzuentwickeln und den Willen zu haben immer etwas Neues zu lernen. Übrigens – die Tätigkeit bei der freiwilligen Feuerwehr bringt viele Vorteile für die Arbeit im Chemiewerk mit sich So hilft zum Beispiel die Erfahrung bei dem Umgang mit gefährlichen Situationen enorm.

Was raten Sie Frauen in einer ähnlichen Position?

Lasst euch nicht von den wenigen Menschen, die nicht davon überzeugt sind, dass Frauen und Männer beide in einer „männerdominierten Branche“ arbeiten können, von euren Träumen abbringen. Stattdessen solltet ihr euch lieber bewusst machen, wie viele Menschen es gibt, die an euch glauben. Und macht den Job, den IHR wollt und macht ihn mit Stolz!