Das Sind Wir
6. November 2021

Martin

Über den ökonomischen Horizont hinaus

Ich habe Wirtschaftschemie in Münster studiert und bin über meine Diplomarbeit auf das Nachhaltigkeitsthema gestoßen. Im Rahmen meiner Promotion habe ich mich dann intensiver mit der Messung der Nachhaltigkeitsperformance von Unternehmen beschäftigt. Darüber entwickelten sich auch die ersten Kontakte zu Evonik, insbesondere zur Creavis und der Life Cycle Management (LCM) Gruppe der Verfahrenstechnik. Direkt nach Fertigstellung meiner Promotion 2012 habe ich dann in der Verfahrenstechnik angefangen. Vier Jahre später durfte ich dann die Leitung der LCM-Gruppe übernehmen und mache dies immer noch mit viel Freude und Leidenschaft. 

Die Aufgabengebiete der LCM-Gruppe lassen sich im Wesentlichen in drei Bereiche auffächern, wobei meine Aufgabe darin besteht, die Themen in den einzelnen Aufgabengebieten zu koordinieren und Impulse zu deren Vertiefung zu setzen, Netzwerke aufzubauen und zu pflegen, sowie die LCM-Gruppe strategisch weiterzuentwickeln:  

  1. Methods & Tools: Hierunter fallen z.B. Aktivitäten, wo es um den Aufbau und die (Weiter-)Entwicklung von Kompetenzen, Methoden und Tools zur Nachhaltigkeitsbewertung geht.
  2. Sustainability Assessments: Hierbei dreht sich alles rund um das Thema Nachhaltigkeitsbewertung, sei es für bestehende Produkte mit Hilfe einer Ökobilanz (Life Cycle Assessment), von Ideen oder Projekten im Rahmen des Innovationsmanagements oder sogar für gesamte Standorte.
  3. Sustainability Consulting: Dieser Bereich hat sich erst in den letzten Jahren stärker entwickelt und zielt darauf ab, die Chemiesegmente darin zu unterstützen, was Nachhaltigkeit für sie bedeutet, zu identifizieren, welche Nachhaltigkeitsthemen für sie relevant sind und wie das Thema Nachhaltigkeit am besten operationalisiert werden kann.  

Nachhaltigkeit bedeutet für mich nicht „darum kümmere ich mich mal, wenn ich Zeit und Geld habe“. Nein, Nachhaltigkeit bedeutet für mich Innovation und damit Zukunftsfähigkeit. Ich agiere als Unternehmen dann zukunftsfähig, wenn geschäftsrelevante Themen frühzeitig effektiv in Entscheidungsprozesse integriert und entsprechende Maßnahmen abgeleitet werden. Im Kontext der Nachhaltigkeit, die sich aus einer ausbalancierten Berücksichtigung ökonomischer, ökologischer und sozialer Aspekte ergibt, erfordert dies eine gewisse Offenheit gegenüber Themen, die über den klassischen ökonomischen Horizont hinausgehen. Nur so schaffe ich es, aus meiner Sicht als Unternehmen nachhaltigkeitsinduzierte Chancen- und/oder Risikopotentiale rechtzeitig zu erkennen und damit unter anderem die Basis für Innovationen zu legen. Letztere sichern dann wiederum meine Wettbewerbsfähigkeit und machen mein Unternehmen zukunftsfähig. Dieses Verständnis im Unternehmen zu etablieren und diese Entwicklung selbst mitgestalten zu können, treibt mich an und motiviert mich jeden Tag aufs Neue. 

Was mir darüber hinaus besonders gut an meiner Tätigkeit gefällt, ist die Arbeit mit meinem Team, das jeden Tag mit großem Einsatz – auch bei Terminstress - in den Projekten unterwegs ist, sich von Rückschlägen nicht unterkriegen lässt und mit kreativen Ideen die Gruppe voranbringt. Toll ist auch der respektvolle Umgang miteinander und die Interdisziplinarität – nicht nur was die Studienrichtungen angeht, sondern auch in kultureller Hinsicht. Mit Wurzeln aus Sri Lanka, Indonesien, Frankreich, Österreich, Afghanistan und selbstverständlich Deutschland leben wir Vielfalt.