Sabine und Silke
Sabine und Silke bilden ein PAIRfectes Team und berichten darüber wie sie sich gefunden haben sowie über die Vorteile von Jobsharing bei Evonik.
Hallo ihr beiden! Die Plattform PAIRfect ging erst im November 2018 an den Start, ihr seid aber bereits seit 7 Jahren im Tandem unterwegs. Wie habt ihr euch damals "gefunden"?
Silke (rechts im Bild): Angefangen hat alles mit einer pfiffigen HR-Kollegin, die mir mitteilte, eine Führungskraft (Corporate Innovation) suche eine neue Assistentin und ich solle mich doch mal bei ihm melden. Das habe ich auch getan. Da meine Tochter noch sehr klein war, kam ein Vollzeit-Job für mich nicht in Frage. Der Kollege aus der Corporate Innovation meinte: "Dann nehmen wir eben jemanden dazu." Gesagt, getan: Die 2. Teilzeitstelle wurde intern ausgeschrieben.
Sabine (links im Bild): Das kam für mich genau zur richtigen Zeit, da meine Jahresteilzeit-Stelle bei CA gerade wegfiel.
Silke: Als mein Vorgesetzter mir den Namen nannte, war ich sofort Feuer und Flamme, weil wir uns beide schon aus Frankfurter Degussa-Zeiten kannten und uns sympathisch waren. Damit stand meine Tandempartnerin also fest. :-)
Was war für Euch der Auslöser eine Stelle zu teilen? Silke hat gerade schon ihre Tochter erwähnt…
Silke: Ich war nach der Geburt meiner Tochter zunächst zwei Jahre in Elternzeit und bin dann in Teilzeit zu Evonik zurückgekommen. Zunächst hatte ich eine 50 % Teilzeitstelle mit einer anderen Kollegin. Als sich die Gelegenheit bei Corporate Innovation ergab, habe ich dann meine Arbeitszeit um 10 % erhöht.
Sabine: Grundsätzlich war für mich auch die Familienplanung der Hauptgrund. Nach der Geburt meiner ersten Tochter war ich zunächst 3 Jahre in Elternzeit. Als ich wieder zu Evonik zurückkam, hatte ich eine sehr spannende Art von Teilzeit: Jahresteilzeit. D. h. ich war nur für die Urlaubsvertretung der Assistenz des Bereichsvorstands angestellt. Somit hatte ich eine Jahresarbeitszeit von 60 Tagen (ca. 5 Tage pro Monat), um Urlaubs- und Krankheitsvertretung zu gewährleisten. Wenn ich dann am Stück 3 Wochen arbeiten musste, sind die Großeltern eingesprungen. Schwierig wurde das dann als meine zweite Tochter geboren wurde und meine große Tochter in die Schule ging. Im Laufe der Zeit hat sich aber auch gezeigt, dass die Teilzeit nicht nur für die Kinderbetreuung ein Segen ist. Ohne die reduzierte Arbeitszeit hätte ich mich nicht ausreichend um meinen kranken Vater kümmern können. Und jetzt bleibt auch einfach mal Zeit für einen Hund und Hobbies …
Wie organisiert ihr Euch als Tandem den Arbeitsalltag (Abstimmung, Urlaubsplanung, Aufgabenverteilung, etc.)?
Silke: Wir machen mittlerweile vieles "digital" d.h. wir schreiben uns Infos in die vorhandenen E-Mails, wir haben eine gemeinsame To Do-Liste in OneNote und natürlich telefonieren wir auch 1-2 x pro Woche.
Sabine: Außerdem haben wir auch Zugriff auf das Postfach der anderen, aber eigentlich schicken sowohl der Chef als auch die meisten Kolleginnen und Kollegen Anfragen gleich an uns beide. Was die Aufgabenverteilung angeht, gilt zunächst mal: Wer da ist, kümmert sich. Wir trennen die Aufgaben nicht, jeder macht alles.+
Silke: Wobei man auch mal die Vorlieben nutzen kann :)
Die Urlaubsplanung funktioniert nur durch eine 3. Kollegin (in Vollzeit), die einspringt, wenn einer von uns Urlaub hat oder krank ist.
Welche Erfahrungen habt ihr mit Kollegen zum Thema Jobsharing gemacht?
Silke: Bisher haben wir nur positive Rückmeldungen erhalten. Die Kolleginnen und Kollegen erkennen den Vorteil, dass wir beide über alles Bescheid wissen und immer auskunftsfähig sind.
Sabine: Was wohl am besten für sich und den Erfolg unseres Tandems spricht, ist die Tatsache, dass wir als Tandem erfolgreich zusammengeblieben sind. Als unsere ursprüngliche Führungskraft in Rente ging, war erst ungewiss, was aus unserem Tandem werden würde. Doch die bereits bekannte pfiffige HR-Kollegin hatte erneut eine super gute Idee und hat uns einen anderen Kollegen, der gerade eine neue Assistenz suchte, als ein seit 4 Jahren eingespieltes Tandem wärmstens empfohlen. Da er Neuem gegenüber stets offen ist und wir uns bei einem gemeinsamen, persönlichen Vorstellungstermin sofort sympathisch waren, wurden wir vom Fleck weg übernommen und arbeiten seit dem 1. April 2016 auch schon wieder 3 Jahre erfolgreich zusammen.
Was sind Eure Tipps, damit Jobsharing erfolgreich ist?
Silke: Die Chemie muss stimmen. Man sollte ein Teamplayer sein und auch immer alle Infos an den anderen weitergeben. Jeder bemüht sich die Aufgaben, die an seinen Arbeitstagen anfallen, schnellstmöglich zu erledigen, nicht für den anderen liegen lassen. Man muss sich auf den Jobsharing Partner verlassen können und volles Vertrauen ineinander haben.
Sabine: Außerdem haben wir festgestellt, dass die Ähnlichkeiten ein Vorteil sind: ähnliche Arbeitsmethodik, gleiches Alter, freundschaftliches Verhältnis. Zumindest für uns wäre ein distanziertes Verhalten und Konkurrenzdenken undenkbar für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.